
Für all diejenigen, die einen Schokoladen-Adventskalender nicht so spannend finden und sich die Wartezeit bis Weihnachten lieber mit einem Buch versüßen wollen, gibt es mittlerweile so einige buchige Adventskalender – sei es als durchgehende Geschichte, eingeteilt in 24 Kapitel oder jeweils mit voneinander unabhängigen Geschichten. Heute stelle ich euch ein Buch vor, das jetzt zu meinen Favoriten unter den Adventskalender-Büchern zählt: Maximilian und der verlorene Wunschzettel.
Inhalt
An Heiligabend ist Maximilian Maus gerade auf der Suche nach einem Leckerbissen, als ihm plötzlich ein Windstoß einen Briefumschlag vor die Füße weht. Maximilian freut sich, denn ein warmer und trockener Schlafplatz scheint gesichert – doch dann erkennt er, dass es sich um einen verirrten Wunschzettel an den Weihnachtsmann handelt. Und Weihnachten steht bereits vor der Tür… Also macht Maximilian sich kurzentschlossen auf den Weg zum Nordpol, um für den Absender des Briefes das Weihnachtsfest zu retten. Aber wo ist der Nordpol eigentlich? Und wie soll er in wenigen Stunden dorthin kommen?
Buchdetails
Autor & Illustrator: Alex T. Smith – Übersetzerin: Diana Steinbrede – Herausgeber: arsEdition – Erscheinungsjahr: 2019 – Buchlänge: 176 Seiten – Altersempfehlung: ab 6 Jahren – Preis: 18 € – ISBN: 978-3-8458-3242-5 – Hier kaufen*
Meine Meinung
Als ich dieses herrliche, vor Weihnachtszauber sprühende Cover gesehen habe, habe ich direkt ein weihnachtliches Kribbeln und eine gewisse Vorfreude verspürt – und das Mitte November! Das Cover ist auch einfach zu schön mit den glänzenden und glitzernden Goldelementen, der goldenen Schrift und der süßen Illustration, die einem bereits eine gewisse Vorahnung darüber gibt, worum es sich in dieser Adventsgeschichte handeln könnte.
Zu Beginn gibt es erst einmal ein Vorwort für den Leser, in dem erklärt wird, wie das Buch gelesen werden soll bzw. kann. Darüber befindet sich eine Illustration vom Buch selbst – was für eine originelle und witzige Idee! Ich finde es auch ganz wunderbar, das gerade für die jüngeren Leser so eine kurze Einführung gemacht wird (denn: dass sich das Vorwort an den kindlichen Leser richtet, wird ziemlich schnell klar), damit man sich dann auch gut in dem Buch zurechtfindet. Auch das Inhaltsverzeichnis ist sehr schön aufgebaut, indem jedes Kapitel auf einem roten Feld (sieht aus wie ein Geschenkanhänger) dargestellt ist, mit Titel und Seitenzahl.
Die Geschichte fängt auch ganz wunderschön an und bereits ab der ersten Seite wird Weihnachtsstimmung versprüht – und das gelingt in diesem Fall auch wirklich gut! Jedes Kapitel ist zwischen zwei und sechs Seiten lang, mal mit mehr und mal mit etwas weniger Text. Die Geschichte wird aus der Perspektive von der Maus Maximilian erzählt und neben Themen wie Hilfsbereitschaft, Freundschaft und den Mut, für jemand anderen etwas Unmögliches zu wagen, spielt auch das Thema der Obdachlosigkeit eine gewisste Rolle. Auf seiner Reise kommt Maximilian an die unterschiedlichsten Orte, trifft viele unterschiedliche Tiere und findet neue Freunde. Aber vielleicht findet er auch endlich ein warmes Zuhause?
Dadurch, dass die Geschichte in einer etwas anderen Zeit zu spielen scheint, wird man gleich in diese Zeit entführt und fühlt sich hier direkt sehr wohl. Ich habe vor Kurzem einen interessanten Satz gelesen, der mich nachdenklich gemacht hat: ‚Weihnachten muss altmodisch sein!‘. Und genauso ist es doch. Wenn ich ein weihnachtliches Buch lese, dann kommt der Weihnachtszauber erst dann so richtig an, wenn ich nicht auf jeder Seite mit der modernen Technik und der Schnelllebigkeit unserer heutigen Welt konfrontiert werde. Ich wünsche mir traditionelle Spielzeugläden, Puppenhäuser und selbstgebackene Plätzchen. Durch die Atmosphäre und die Orte, die in diesem Buch gewählt wurden, gelingt es, diese Nostalgie hervorzurufen. Und ich glaube, genau das bezweckte der Autor auch mit dieser Geschichte.
Was mir auch so gut gefällt, ist die sehr ästhetische und auch bildhafte Sprache. Neben Alltagssprache werden auch ältere oder eher ungewohnte Wörter und sogar Wortneuschöpfungen verwendet. Auch Redewendungen werden vereinzelt an die Maus angepasst und bieten so ein sehr großes Potenzial für das literarische Lernen.
Auch die Illustrationen sind einfach herzallerliebst. Sie stellen manchmal eine ganze Szene dar, manchmal nur einen Gegenstand oder eine Verzierung. Maximilian und die anderen Tiere sind so niedlich dargestellt und haben gleichzeitig alle etwas, was sie aus- und besonders macht. Die Farben sind sehr warm und weich und passen dadurch sehr gut zur Atmosphäre der Geschichte.
Das Buch ist so aufgebaut, dass nach jedem Kapitel (diese enden übrigens häufig mit einem Cliffhanger, sodass optimal Spannung aufgebaut und die Lesemotivation gesteigert wird) eine weihnachtliche Aktivität folgt. Die Kinder können mithilfe einer Anleitung etwas basteln oder backen (am besten mit einem Erwachsenen!) oder etwas über Weihnachten in anderen Ländern erfahren. Außerdem gibt es eine Weihnachts-Checkliste und vieles mehr – auch super für uns Erwachsene!
Eine einfach wunderbare Adventsgeschichte, die sich als Ganzes oder als Adventskalender im Dezember lesen lässt. Die Geschichte kann von Kindern ab der dritten oder vierten Klasse selber gelesen werden, eignet sich aber auch sehr gut zum Vorlesen. Neben der spannenden und nostalgischen Geschichte überzeugen auch die weihnachtlichen Illustrationen und die vielfältigen Aktivitäten, die übrigens auch super für die Grundschule geeignet sind. Auch die Message ist sehr stimmig, denn es geht in diesem Buch nicht um materielle Geschenke, sondern um Dinge, die viel wichtiger sind: Freundschaft und Zusammenhalt. In diesem Sinne: 5 Sterne für eines der schönsten Weihnachtsbücher, die ich kenne!
Das Buch wurde mir als Rezensionsexemplar vom Verlag arsEdition zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür!
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Bildquelle: Amazon
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