[Rezension und Unterrichtsmaterial] Tangramkatze

Heute stelle ich euch nach langer Zeit mal wieder ein Bilderbuch vor, welches sehr gut für den Mathematikunterricht in der Grundschule geeignet ist: Tangramkatze. Wie der Titel schon vermuten lässt, geht es in diesem Bilderbuch um Tangrams und darum, was sich mit den sieben Teilen eines Tangrams alles für Figuren und Geschichten gestalten lassen. Neben der Inspiration für Tangram-Figuren überzeugt dieses Bild durch die wunderbaren Illustrationen und die Möglichkeiten der Interaktion. Natürlich habe ich euch auch zu diesem Buch ein bisschen Material erstellt.

Inhalt

Ein Kind bekommt ein ganz besonderes Puzzle geschenkt. Es hat nur sieben Teile und aus diesen Teilen kann man angeblich alles machen. Das Kind ist skeptisch, aber fängt trotzdem an und legt als erstes eine Katze. Doch die Katze scheint nicht zufrieden zu sein, also baut es ihr ein Haus, gestaltet etwas zum Fressen und sogar einen Freund für die Katze. Doch das geht etwas schief, denn anstelle einer weiteren Katze wurde es ein Hund. Ohoh, jetzt aber schnell! Hoffentlich schafft das Kind es, die Katze zu retten und den Hund zu vertreiben!

Buchdetails

Autorin: Maranke Rinck – Illustrator: Martijn van der Linden – Übersetzer: Rolf Erdorf – Herausgeber: Schaltzeit Verlag – Erscheinungsjahr: 2018 – Buchlänge: 56 Seiten – Altersempfehlung: ab 5 Jahren – Preis: 17,60 € (mit Puzzle) – ISBN: 978-3946972259 – Hier kaufen

Meine Meinung

An ein Thema aus dem mathematikdidaktischen Seminar ‚Raum und Form‘ kann ich mich noch besonders gut erinnern – Tangrams. Für mich waren Tangrams zu dem Zeitpunkt eher Neuland bzw. konnte ich mich nicht daran erinnern, dass wir sie in der Grundschule durchgenommen haben. Wir durften im Seminar selber ein Tangram basteln und damit Figuren legen (nach Vorlage und frei). Das hat wirklich Spaß gemacht und daher denke ich, dass auch Grundschulkinder viel Freude daran haben.

Ich liebe ja Bilderbücher und noch mehr liebe ich Bilderbücher, die man auch in anderen Fächern als in Deutsch oder Englisch einsetzen kann – etwa im Mathematikunterricht. Umso erfreuter war ich, als ich auf das Buch Tangramkatze gestoßen bin, welches sich explizit der Thematik Tangrams annimmt – und das auf eine ganz ausgezeichnete und außergewöhnliche Art und Weise, die viel Potenzial für den Mathematikunterricht in der Grundschule bietet.

Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive eines Kindes erzählt, welches zu Beginn ein ungewöhnliches Puzzle erhält. Der Leser sieht hier zunächst nur das zusammengelegte Puzzle in der Form eines blauen Quadrats – die einzelnen Puzzleteile sind noch nicht sichtbar. So bekommen die Kinder bereits eine Ahnung über die Grundform eines Tangrams. Direkt auf der nächsten Seite wurden die einzelnen Teile etwas weiter voneinander entfernt abgebildet, wobei das Quadrat immer noch zu erahnen ist. Nun sehen die Kinder die sieben Teile eines Tangrams, die sogenannten Tans. Der Begriff wurde im Buch nicht verwendet, kann aber von der Lehrkraft ergänzt werden.

Danach geht es los mit der Gestaltung von unterschiedlichen Figuren oder Objekten. Den Beginn macht – wie könnte es bei dem Titel anders sein – die Tangramkatze. Zunächst sieht man nur, was auch das Mädchen sieht: eine blaue Tangramfigur, bestehend aus den einzelnen Tans. Die Umrisse der einzelnen Teile sind erkennbar, sodass die Kinder die Figuren anhand der Vorlage einfach nachbauen können. Noch ist allerdings für die Kinder offen, worum es sich bei dieser Figur handelt. Sie können raten, was es ist – eine Katze. Die Auflösung erfolgt dann auf der Folgeseite, auf der man erneut die Tangramkatze sieht, diesmal allerdings farbig ausgemalt mit Augen, Fell, Punkten usw.

Dieses Schema wird im Laufe der Geschichte beibehalten. Es kommen viele weitere Figuren hinzu, die erst nur als Umriss erkennbar sind und dann durch die Illustration als eben das, was sie darstellen sollen. Die Figuren bieten viel Potenzial, denn sie können von den Kindern nachgebaut werden und regen zudem die Vorstellungsbildung an, wenn es darum geht, zu erraten, was eine Figur genau darstellen soll. Außerdem bietet die immer wiederkehrende Struktur im Bilderbuch geradezu an, dass die Kinder die Geschichte mit einer eigenen Figur oder einem eigenen Objekt ergänzen – erst nur als ‚Schatten‘ erkennbar, im zweiten Schritt dann ausgemalt (siehe Arbeitsblätter).

In diesem Band ist auch ein Tangram Puzzle in der Farbe blau enthalten – passend zu den Bildern im Buch. Dieses Puzzle ist sehr stabil und eignet sich beispielsweise sehr gut zum Nachbauen der Figuren im Sitzkreis oder für die Kinder zum Ausprobieren während der Freiarbeit. Für den Arbeitsauftrag, den ich erstellt habe, benötigen die Kinder allerdings ein eigenes Tangram. Dieses sollte klein sein (A5) und möglichst aus Pappe hergestellt werden, damit es stabil ist und die Kinder die Umrisse ihrer Figur gut abzeichnen können. Sollten die Tans doch größer sein, benötigen die Kinder ein größeres Blatt Papier oder aber müssen ihre Figur fotografieren.

Ein wunderbares Bilderbuch für den Mathematikunterricht, das ich sehr empfehlen kann! Die Geschichte ist sprachlich einfach gehalten und beinhaltet keine Fachausdrücke (diese können ja später eingeführt werden). Neben den Tangramfiguren enthält das Buch keine Illustrationen, sodass die Kinder nicht durch andere Details abgelenkt werden. Der Wechsel zwischen der Tangramfigur in ihrer Rohfassung und der illustrierten Tangramfigur ist einfach genial und unterstützt die Vorstellungsbildung der Kinder. Auch das beigefügte Puzzle zum Selberlegen ist der Hit – holt euch unbedingt diese Version des Buches! Weiteres Unterrichtsmaterial findet ihr hier.

5 Sterne

Unterrichtsmaterial

Das Bilderbuch wurde mir als Rezensionsexemplar vom Schaltzeit Verlag zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür!

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