
Heute ist der erste Tag meiner Themenwoche. Diese Woche dreht sich auf meinem Blog und meinem Instagram-Account alles um die Themen ‚Sport und Bewegung‘. Heute geht es um Bilderbücher zum Thema. Jetzt denkt ihr wahrscheinlich: ‚Bilderbücher und Bewegung? Wie passt das denn zusammen?‘ Denn eigentlich werden Bücher ja ganz gemütlich im Bett oder auf dem Sofa vorgelesen – mit Bewegung ist da nicht viel. Und dennoch können Bilderbücher einen wichtigen Beitrag leisten. Sie können Kinder zum Mitmachen animieren, ihnen zeigen, wie toll unterschiedliche Sportarten sind, welche Übungen man zwischendurch machen kann, wie motivierend sportliche Wettkämpfe sind und dass es hierbei nicht immer ums Gewinnen geht.
Geräusche und Bewegungen

Als erstes Bilderbuch zum Thema möchte ich euch eins für die Kleinsten zeigen: Mein erster Grüffelo – Geräusche und Bewegungen. Wer die Geschichten rund um den Grüffelo kennt und liebt, kann an diesem kleinen Pappbilderbuch nicht vorbeigehen! So war es auch bei mir, als ich dieses Schätzchen entdeckt habe. Mit kurzen, kindgerechten Sätzen wie „schweben wie ein Schmetterling“ oder „kriechen wie eine Schnecke“ und den wie immer zauberhaften Illustrationen von Axel Scheffler lernen die Kinder nicht nur die ersten Waldtiere (und natürlich auch den Grüffelo) kennen, sondern können dabei auch noch mitmachen. Ob Bewegungen oder typische Tiergeräusche – hier ist Spaß vorprogrammiert. Und vielleicht kann dieses Bilderbuch ja auch in einem Deutschförderkurs in der Kita oder sogar in der Grundschule noch eingesetzt werden – zum Beispiel als Einstieg in die Stunde. Hier könnte das Buch dann noch durch weitere Tiere und ihre typischen Geräusche / Bewegungen ergänzt werden, etwa ’stampfen wie ein Elefant‘ oder ‚bellen wie ein Hund‘.
Autorin: Julia Donaldson – Illustrator: Axel Scheffler – Verlag: Beltz & Gelberg – Buchlänge: 12 Seiten – Altersempfehlung: ab 12 Monaten
Warum ich Sport so toll finde

Als Kind fand ich Sport nicht so toll und habe es nur sehr ungern gemacht – meist nur im Sportunterricht und beim Ballettkurs. Zumindest damals war der Sportunterricht sehr einseitig – es ging meist um Ballspiele und Leichtathletik. Und obwohl dies heute wahrscheinlich oft nicht mehr so ist, geht es vermutlich auch weiterhin vielen Kindern (und Erwachsenen) so, dass sie Sport nicht gerne machen und – zumindest die Kinder – nicht wissen, warum es eigentlich so wichtig und gesund ist. Daher finde ich Bilderbücher wie Warum ich Sport so toll finde auch so wichtig. Bereits der Titel lädt zum Erzählen ein: die Kinder können erzählen, welche Sportarten sie toll finden und was genau sie daran so mögen. Die anderen Kinder erfahren so, warum die Gleichaltrigen gerne Sport machen und entwickeln so vielleicht auch Interesse daran. Im Bilderbuch erzählt ein Junge, aus welchen verschiedenen Gründen er Sport toll findet – und wird dabei bei ganz unterschiedlichen sportlichen oder bewegten Tätigkeiten gezeigt: beim Turnen, beim Yoga, beim Laufen, beim Ballspielen, beim Tischtennis, beim Radfahren, beim Ballett usw. Auch wird er in unterschiedlichen sozialen Konstellationen gezeigt, etwa mit der Grundschulklasse, mit einem Freund, mit vielen Mädchen, mit der Familie. Denn: Sport und Bewegung kann man immer und mit jedem in den Alltag integrieren. Auch die vielen verschiedenen Gründe finde ich super – da ist sicher für jedes Kind etwas dabei. Manche machen gerne Sport, weil sie dies mit ihren Freund*innen zusammen machen können; andere motiviert es, ein bestimmtes Ziel zu erreichen oder an einem Wettkampf teilzunehmen; wieder andere lieben es, dabei Abenteuer zu erleben. Auf jeden Fall sollte die wichtigste Message sein: Egal, aus welchem Grund man Sport macht – Hauptsache es macht Spaß, ist motivierend und bietet eine schöne Ablenkung vom Alltag.
Autorin: Andrea Schomburg – Illustratorin: Dorothee Mahnkopf – Verlag: Tulipan – Buchlänge: 36 Seiten – Altersempfehlung: ab 4 Jahren
Sport ist herrlich

Ein weiteres Bilderbuch, in dem es ganz allgemein um Sport und die Freude an der sportlichen Betätigung geht, ist Sport ist herrlich von Ole Könnecke. In diesem großformatigen Sachbilderbuch werden die unterschiedlichsten Sportarten vorgestellt – ob Mannschaftssport, Extremsport, Sport an Land oder im Wasser, ruhiger Sport oder rhythmischer Sport. Mit dabei sind Fußball, Eiskunstlauf, Reiten, Angeln, Surfen, Ballett und vieles mehr. Hier entdeckt definitiv jede*r die richtige Sportart für sich! Während einige Sportarten ausführlicher über mehrere Seiten vorgestellt werden, werden andere Disziplinen – wie bei der Leichtathletik – etwas kürzer dargestellt. Die Sportarten werden kindgerecht in wenigen Sätzen erklärt. Dabei wird auf Spezifika wie das Trikot, die Anzahl der Spieler*innen, den Ablauf (Worum geht es bei der Sportart / bei dem Spiel?) und die Regeln (Was ist erlaubt und was nicht?) eingegangen. Begleitet werden die Erläuterungen durch farbige Tierillustrationen, die die einzelnen Sportarten gut veranschaulichen und zudem, wie der Text, sehr humorvoll sind. Auch den Anfang des Buches finde ich super: „Früher war man zu beschäftigt. Immer gab es etwas zu tun. Das Leben war ein einziges Hin und Her. Aber irgendwann änderte sich das, und man hatte endlich Zeit für Sport, denn: Sport ist herrlich!“ – begleitet durch Illustrationen von Neandertalern, die ein Mammut jagen oder selber gejagt werden, also immer schon von Natur aus viel in Bewegung waren. Dieser Anfang bietet direkt einen Gesprächsanlass darüber, wieso es heute anders ist und wann wir uns denn täglich bewegen (ohne Sport).
Autor & Illustrator: Ole Könnecke – Verlag: Hanser – Buchlänge: 52 Seiten – Altersempfehlung: ab 3 Jahren
Gold für Paddington

Einer meiner Kindheitshelden ist Paddington, der liebenswürdige und etwas tollpatschige Bär, der in England bei der Familie Brown lebt und immer wieder spannende Abenteuer erlebt. In diesem Bilderbuch geht er gemeinsam mit den Browns zur Wohltätigkeitsveranstaltung des örtlichen Sportvereins. Denn: Hier gibt es die Möglichkeit, tolle Preise zu gewinnen. Doch die Vorfreude wird getrübt, als sie beim Fest Mr Curry, ihren unangenehmen Nachbar treffen. Und auch die Teilnahme an den einzelnen Disziplinen (Dreibeinlauf, Schneckenrennen, Strickwettbewerb, Staffellauf) läuft alles andere als glatt über die Bühne. Ob die Browns und Paddington wohl doch noch einen Preis mit nach Hause nehmen dürfen?
Ich finde die Geschichten rund um Paddington einfach bezaubernd. Der kleine Bär richtet durch kleine Missverständnisse oft ein riesengroßes Chaos an – und dabei meint er es doch immer nur gut. So auch in diesem Teil, in dem es richtig sportlich zugeht. So versteht er nicht, dass Mr Brown beim Schneckenrennen besonders langsam fahren muss und hilft ihm flugs, als Erstes ins Ziel zu kommen. Und beim Dreibeinlauf möchte er gerne den Knoten machen – doch leider vertut er sich hier ein bisschen. Durch diese Situationskomik bietet das Buch einfach ein großes Vorlesevergnügen. Super geeignet ist es zum Beispiel vor einem schulischen Sportfest – die einzelnen Disziplinen bieten hier definitiv auch Anregungen für die Lehrer*innen. Auch die Message am Ende der Geschichte („Gewinnen ist nicht alles. Dabei sein und sein Bestes geben – darauf kommt es an.“) finde ich sehr gelungen. Daher ist es etwas schade, dass diese Message und der Spaß an der Teilnahme bei den Browns und Paddington im Verlauf der Geschichte nicht etwas besser rüberkommt. Aber zumindest auf den Bildern scheinen sie zumindest vor Paddingtons Patzern jeweils Spaß an der sportlichen Betätigung zu haben. Die Illustrationen sind ebenfalls wieder wunderschön, in zarten Farben, mit einem nostalgischen Touch und zwischendurch sehr humorvoll.
Autor & Illustrator: Michael Bond – Verlag: Knesebeck – Buchlänge: 32 Seiten – Altersempfehlung: ab 3 Jahren
Juhu, LetzteR!

Jedes Jahr findet im Tierreich eine große Olympiade statt. Doch diese ist gerade für die Zuschauer*innen mehr als langweilig, gewinnen doch in den unterschiedlichen Disziplinen immer die gleichen Tiere – der Puma im Hochsprung, der Orca im Wettschwimmen und das Känguru natürlich im Boxen. Auch der Elefant ist unter dem Publikum und schläft schon bald vor Langeweile ein. Plötzlich rollt er die Tribune hinunter und nimmt die anderen Tiere mit. Da wird allen klar: Es muss sich etwas ändern! Die Tiere beschließen, dass diesmal die Verlierer die Gewinner sein sollen. Und schon beginnt die neue Olympiade – und wenn die Tiere eins nicht sind, dann einfallslos.
Ich finde dieses Bilderbuch richtig super – es ist einfach mal ganz was anderes. Es zeigt, dass alle Tiere / Kinder eine gewisse Sportart machen können und es dabei nicht nur darum gehen sollte, wie gut eine Übung ausgeführt wird oder wer der*die Beste ist – denn viel mehr Spaß macht es doch, wenn auch mal die Verlierer gewinnen. Die Dialoge sind vereinzelt wirklich witzig, etwa Sätze wie „‚Liebe Verliererinnen und Verlierer! […] Ihr habt all unsere Erwartungen untertroffen. Ihr wart erstklassig schlecht! Wir sind sehr stolz auf euch!'“. An diesem Beispiel seht ihr auch gleich, dass in diesem Bilderbuch gegendert wird – wie auch im Titel mit ‚LetzeR‘. Das Bilderbuch ist recht lang und daher meiner Meinung nach eher für ältere Kinder geeignet.
Die Illustrationen in Farbe sind schön weich und mit Liebe zum Detail. Ich schaue sie mir einfach unglaublich gerne an. Super finde ich, dass der Stil im Buch abwechslungsreich ist. Neben den farbigen Illustrationen gibt es nämlich auch schwarz-weiße Zeichnungen.
Autor & Illustrator: Jens Rassmus – Verlag: G & G – Buchlänge: 64 Seiten – Altersempfehlung: ab 5 Jahren
Frieda tanzt

Tanzen ist einfach wunderbar – es kann zu jedem beliebigen Lied getanzt werden und dabei ist es nicht einmal wichtig, ob es gut aussieht oder richtig ausgeführt wird. Wichtig ist nur der Spaß dabei, den man für sich beim Tanzen haben kann oder den man auch mit anderen teilen kann. In der Kita oder der Schule hat Tanzen aber noch einige andere positive Aspekte. So kann beim gemeinsamen Tanz die Kooperationsbereitschaft gefördert werden. Außerdem stärkt es das Selbstbewusstsein, einen gemeinsam choreografierten Tanz vor den Eltern oder anderen Kindern aufzuführen. Beim freien Tanzen (etwa im Rahmen von Bewegungsspielen) entwickeln Kinder zudem Fantasie, Improvisationsfähigkeiten, ein Gefühl für Rhythmus, Kontrolle über ihren Körper und einiges mehr. Auch Frieda tanzt sehr gerne. Allerdings nicht vor anderen Leuten. Eines Tages hört sie ein kleines Mädchen, das eine wunderschöne Melodie singt. Das Lied bereitet Frieda große Freude und lässt sie nicht mehr los. Und bald schon fragt sie sich, ob sie den Menschen mit ihrem Tanz nicht auch eine solche Freude bereiten könnte. Stück für Stück traut sie sich, vor und mit anderen zu tanzen – und bemerkt dabei nicht nur, dass Tanzen ihr Leben ist, sondern auch, welche Freude es ihr bereitet, ein Stück ihrer Begeisterung mit anderen zu teilen. Dieses wunderschön illustrierte Bilderbuch in zarten Farben ist einfach wunderbar für all diejenigen, die auch gerne tanzen. Es geht nie darum, ob Frieda ‚gut‘ oder ’schlecht‘ tanzt, sondern einfach um ihre Begeisterung für diese Art der Bewegung. Außerdem macht das Buch Mut, falls ein Kind sich nicht traut, vor anderen zu tanzen / zu singen / aufzutreten. Wunderbar finde ich auch hier den sozialen Aspekt, denn am Ende tanzt Friede nicht nur für sich, sondern bezieht auch andere Tiere oder Leute mit ein, indem sie ihnen Tanzschritte zeigt oder ihnen das Tanzen beibringt.
Autorin & Illustratorin: Brigitta Sif – Verlag: Aladin – Buchlänge: 32 Seiten – Altersempfehlung: ab 3 Jahren
Yoga Babys

„Wir sind die Yoga-Babys, und wir sind richtig fit. Anna zeigt den Schmetterling. Komm, mach doch einfach mit!“ Diese Zeilen – jeweils mit einer kleinen Abwandlung – wiederholen sich wie ein Refrain in diesem zuckersüßen Bilderbuch mehrfach. Wie der Titel schon vermuten lässt, geht es um eine Gruppe Kleinkinder, die liebend gern Yoga machen. Ob in einem Kinderyoga-Kurs, zwischendurch beim Erkunden des eigenen Körpers, beim Spielen mit Mama und den Geschwistern, mit dem Haustier, nach einem stressigen Tag oder draußen im Park – hier zeigen die Yoga-Babies uns einige ihrer liebsten Übungen zur Entspannung und für mehr Flexibilität. Begleitet wird dies durch einen kindgerechten, durch die besondere Rhythmik und die Reimform sehr ansprechenden Text sowie durch die bunten, super niedlichen Illustrationen. Die Bilder finde ich aber auch sonst echt super, denn sie sind nah an der Realität (nicht super aufgeräumte Wohnung, auch mal gestresste Mütter mit Flecken auf der Kleidung) und zeigen die Kinder in all ihrer Vielfalt. Der Titel ist dabei etwas irreführend, denn um Babys handelt es sich nicht, sondern vielmehr um Kleinkinder. Meine Tochter (bald 5) hat hier definitiv ein neues Lieblings-Yoga-Bilderbuch für sich entdeckt. Sie hat direkt die Matte ausgerollt und gesagt: „Ich mache Yoga-Baby.“ Daher denke ich, dass das Bilderbuch auch gut für Kinder bis etwa 6 Jahren geeignet ist. Ganz vorne im Buch ist noch ein kurzes Vorwort von Amiena Zylla, die auf YouTube viele Yoga-Videos anbietet – leider noch nicht für Kinder, aber vielleicht kommt das ja noch.
Autorin: Fearne Cotton – Illustratorin: Sheena Dempsey – Verlag: Thienemann-Esslinger – Buchlänge: 32 Seiten – Altersempfehlung: ab 2 Jahren
Das Yoga-Bilderbuch

Und wer doch lieber ein Bilderbuch für etwas ältere Kinder haben möchte, dem kann ich sehr Das Yoga-Bilderbuch ans Herz legen. Zu Beginn gibt es hier ein informatives Vorwort für Eltern, Erziehungsberechtige und Pädagog*innen. Hier erfahren wir ein bisschen was über die Vorteile von Yoga, über den Aufbau des Bilderbuches und die empfohlene Durchführung der Übungen. Im Bilderbuch selbst ist dann kaum Text – pro Doppelseite wird eine Übung vorgestellt und benannt (sowohl mit dem deutschen Begriff als auch mit der offiziellen indischen Bezeichnung): Kobra – Bhujangasana. Wir begleiten ein Kind (geschlechtsneutral dargestellt) auf seiner*ihrer Reise durch die Welt des Yogas. Dabei trifft es Tiere oder Pflanzen, die das Kind zu einer gewissen Yoga-Übung inspirieren: Hundeposition, Katzenbuckel, Baum-Pose usw. Die Übungen selbst werden nicht erklärt, da die Bilder bereits sehr aussagekräftig sind. Beim Adler etwa hätte ich mir allerdings doch eine etwas detailliertere Darstellung gewünscht (etwa von der Seite und von vorne). Die Übungen werden korrekt dargestellt, wobei auch auf die richtige Stellung des Kopfes geachtet wird. Einzig die Baum-Übung wird nicht ganz korrekt dargestellt. Hier soll der Fuß nämlich nicht am Knie anliegen, sondern oberhalb oder unterhalb des Knies. Auch hätte ich mir bei dieser Übung Varianten der Armhaltung gewünscht (z.B. Hände vor der Brust). Ganz hinten im Buch gibt es zu jeder Übung noch einen kleinen Guide, wann / zu welchem Zweck diese am Besten durchgeführt werden können (z.B. wenn man müde ist oder um die Schultern zu kräftigen). Sehr ansprechend finde ich auch die Illustrationen in dezenten Farben mit den vielen Tieren. Außerdem gibt es eine Begleit-CD zur musikalisch untermalten Begleitung der Übungen – mit oder ohne gesprochene Anleitung.
Autor: Alexander Eichhorn – Illustratorin: Birgit Schössow – Verlag: Tulipan – Buchlänge: 44 Seiten – Altersempfehlung: ab 3 Jahren
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