
Nachdem es bereits in Auweia, wo sind die Ostereier um die Suche nach Ostereiern ging, ist diese österliche Tradition auch im heutigen Bilderbuch Programm – allerdings aus einer anderen Perspektive. Im Vordergrund stehen in dieser humorvollen Geschichte der Osterhase und sein Gehilfe, die in der Osternacht die Ostereier zu den anderen Tieren bringen. Doch in einem Jahr läuft alles schief…
Inhalt
Jedes Jahr bereiten der Hase und das Küken alles fürs Osterfest vor. Eier und Schokohäschen werden hübsch verpackt und dann macht sich der Osterhase auf den Weg, alle Geschenke an die Tiere zu verteilen. Doch wer erntet am nächsten Morgen den ganzen Ruhm? Natürlich der liebste Osterhase… Nicht aber das kleine Küken, welches von diesem Benehmen sehr enttäuscht ist. Als der Osterhase weltweiten Ruhm erntet, reicht es dem Küken endgültig. Also schmiedet es einen Plan, den es im nächsten Jahr umsetzen möchte.
Buchdetails
Autoren: Adam & Charlotte Guillain – Illustratorin: Pippa Curnick – Übersetzerin: Cornelia Boese – Herausgeber: arsEdition – Erscheinungsjahr: 2020 – Buchlänge: 32 Seiten – Altersempfehlung: ab 4 Jahren – Preis: 15 € – ISBN: 978-3845834795 – Hier kaufen
Meine Meinung
Wie kam es eigentlich dazu, dass Kinder an Ostern Ostereier suchen? Die Antwort auf diese Frage gibt auf eine humorvolle – und vielleicht nicht ganz ernstzunehmende – Art und Weise das Bilderbuch Die verrückte Ostereiersuche von Adam und Charlotte Guillain.
In diesem Bilderbuch spielt nicht nur ein Osterhase die Hauptrolle, sondern auch ein kleines Küken. Die beiden arbeiten nämlich zusammen im Ostereier-Hauptquartier und bereiten alles für das Osterfest vor. Dazu gehört die Herstellung von Schokoeiern und -häschen (ganz modern mithilfe von Maschinen) und natürlich das liebevolle Verpacken der Geschenke. Außerdem müssen lange Listen geschrieben und geprüft werden. Vom Ostereierbemalen, wie man es aus anderen Büchern kennt, keine Spur.
Der Hase übernimmt dann, wie man es kennt, die wichtigste Rolle: Er verteilt die Ostereier und Schokohäschen an die Tiere. Doch das läuft zu Beginn eher wie beim Weihnachtsmann ab. Er legt die Eier vor die Tür oder neben das Bett eines jeden Tieres und diese entdecken ihre Geschenke dann am nächsten Morgen direkt. Von einer lustigen Ostereiersuche keine Spur.
Dazu kommt es nämlich erst am Ende der Geschichte und das eher ungeplant durch ein kleines Missgeschick. Auslöser ist die Ungerechtigkeit, die dem kleinen Küken widerfährt. Mit diesem Gefühl können sich bestimmt die meisten der kleinen Zuhörer bereits identifizieren und so die Gefühle des Kükens sehr gut nachvollziehen. Der Hase wirkt dagegen zeitweise eher unsympathisch, wie er da auf der Welle des Ruhmes mitschwimmt anstatt an seinen kleinen Helfer zu denken.
Insgesamt ist das Bilderbuch sehr humorvoll, sowohl vom Text als auch von den Illustrationen. Diese sind ansprechend farbenfroh und vereinzelt sehr lustig. Sie sind oft eher modern, beinhalten beispielsweise moderne Maschinen, Einkaufswagen und teure Autos – all das kennt man eher nicht aus Osterbilderbüchern. Ich finde all das nicht schlimm – im Gegenteil: Es gibt dem Buch erst den Pepp und den Charakter, den es hat. Gleichzeitig sind die Tiere aber auch sehr niedlich dargestellt. Die Bilder beinhalten oft viele Details, die es zu entdecken gilt.
Der Text ist gänzlich in Reimform geschrieben (Kreuzreime). Sobald man sich an den Rhythmus des Textes gewöhnt hat, geht das Vorlesen ganz einfach über die Lippen. Den Text finde ich in sich schlüssig und auch hier klingt nichts erzwungen oder reingequetscht. Vereinzelt werden Schlüsselwörter oder auch -sätze dick gedruckt. Hier kann der Vorlesende auf eine stärkere Betonung dieser achten.
Wieder ein sehr gelungenes Bilderbuch für die Osterzeit, das meine Tochter bereits nach dem ersten Vorlesen erneut hören wollte. Auch mir als Erwachsene gefällt die Geschichte echt gut, denn sie beinhaltet Humor aber auch Gefühle, mit denen sich die kleinen und großen Leser gut identifizieren können. Die Illustrationen sind sehr modern, aber trotzdem niedlich und mit viel Potenzial. Ich kann dieses Buch wirklich sehr empfehlen!
5 Sterne