[Rezension] Erkki, der kleine Elch

Rezension von Kathrin – Im Tierreich sind große Tiere diejenigen, die mutig und stark sind. Wie mag sich dann wohl ein kleiner Miniaturelch fühlen, der so groß ist wie sein bester Freund der Hase? Ein bezauberndes Tierabenteuer zum Vor- und Selberlesen über Freundschaft, Mut und Akzeptanz, das mit wunderschönen comic-artigen Illustrationen von Katja Gehrmann überzeugt.

Inhalt

Weit im Norden, leben viele Tiere friedlich und geruhsam im Wald vom Tausend- Seen- Land. Erkki der Elch ist einer von ihnen. Erkki ist jedoch kein gewöhnlicher Elch. Er sieht zwar äußerlich wie einer aus, allerdings ist er so klein wie ein Hase. Sogar genauso klein wie sein bester Freund Lasse, der Hase. Keiner lacht Erkki wegen seiner Größe aus, aber es kann dafür schon einmal passieren, dass er deshalb schneller vom Oberelch oder Oberbären übersehen wird. Eines Tages wird die Ruhe im Wald durch das Heulen der fiesen Wölfe, die hinter den kahlen Bergen leben, gestört. Angst breitet sich aus. Die Wölfe wollen kommen, um im Wald zu bestimmen. Rasch sind sich die Obertiere im Wald einig: sie müssen sich auf den Kampf mit ihnen vorbereiten. Da hat Erkki eine Idee. Mutig beschließt er mit seinem besten Freund Lasse, sich dem Plan der Wölfe entgegenzusetzen. Ob sie es schaffen werden und welche weiteren Abenteuer sie erleben soll hier jedoch nicht verraten werden.

Buchdetails

Autoren: Anu und Friedbert Stohner – Illustratorin: Katja Gehrmann -Herausgeber: FISCHER Sauerländer Verlag – Erscheinungsjahr: 2019 – Buchlänge: 128 Seiten – Altersempfehlung: ab 4 Jahren – Preis: 14,00 € – ISBN: 978-3-7373-5392-2 – Hier kaufen

Meine Meinung

Mit Erkki, der kleine Elch: Auf sie mit Geweih! erzählen Anu und Friedbert Stohner eine spannende, süße und lustige Geschichte über Freundschaft, Mut und Akzeptanz. Den Rahmen der Geschichte bildet die Vorstellung von Erkki und seine Freundschaft zu Lasse. Hier wird bereits eine Andeutung auf den Verlauf bzw. das Ende der Geschichte verraten. Während es zum einen enttäuschend ist bereits zu Anfang die Pointe der Geschichte zu erfahren, ist es zugleich erstaunlich wie wenig die Spannung im Verlauf der Geschichte abnimmt. Denn man wird immer wieder von unerwarteten Wendungen überrascht, weshalb man das Buch auch eigentlich in einem Zug durchlesen mag.

128 Seiten braucht es, die Geschichte von Erkki, Lasse und ihrem großen Abenteuer zu erzählen. Dabei ist das Buch aufgeteilt in 24 Kapitel, mit jeweils maximal sechs Seiten. Das Buch eignet sich somit optimal zum Vorlesen als Gutenachtgeschichte. Doch auch Erstleser können sich daran herantasten, da die Schrift und der Zeilenabstand im Werk etwas vergrößert sind. Die Geschichte wird ferner von einem auktorialen Erzähler präsentiert. Dies ermöglicht es uns, in die Gefühlswelt der Figuren einzutauchen und sich in die Rolle der Protagonisten einzufühlen. Im Unterricht kann man als Lehrkraft toll daran ansetzen und den SuS beispielsweise den Auftrag geben, eine Passage des Buches aus der Perspektive einer der Figuren zu erzählen. Diese Auseinandersetzung damit kann im Unterricht für erfrischenden Gesprächsstoff sorgen.

Ebenso besonders ist jedoch der hohe Anteil an Dialogen, die das Buch lebendig erscheinen lassen. Besonders charismatisch sind hier die Wiederholungen von lustigen Satzkonstruktionen des Igels wie „Ja, reiß mir einen Stachel aus“ oder von Erkki „Auf sie mit Geweih!“. Hier hat sich meine Nichte beim Vorlesen immer wieder gekringelt vor Lachen. Durch die Kombination von Erzählbericht und Dialogen, aber auch durch das Vokabular und den Satzbau wirkt die Geschichte beim Lesen ferner einfach und kindgerecht. Einige Begriffe wie „Knilch“ sind zwar etwas veraltet und müssen Kindern erst erklärt werden, jedoch stört dies den Lesefluss nicht.

Abgerundet wird die Geschichte von süßen, comicartigen Illustrationen von Katja Gehrmann. Diese lassen den kleinen Miniaturelch mit seinen großen Augen und stehts einem Lächeln auf dem Gesicht, noch charismatischer und freundlicher wirken, als es der Text bereits vermag. Meine Nichte war gleich hin und weg davon. Die Farben sind ferner in sanften Pastelltönen gehalten, wobei dabei Grüntöne überwiegen. Dies spiegelt meiner Meinung nach, das Leben im Wald sehr gut wider. Zudem hat es eine beruhigende Wirkung auf den Leser. Leider wurde teilweise, zur Darstellung der Nacht, ein dunkelblauer Hintergrund gewählt. Passend ja, allerdings ist der schwarze Schriftzug darauf dadurch sehr schlecht lesbar. Kurzum bekommt das Buch 4 ½ Sterne von mir, da es meine Nichte und mich mit Text und Bild überzeugt hat.

5 Sterne

Besondere Einsatzmöglichkeiten

Wie zuvor bereits kurz angerissen eignet sich das Buch auch für die Grundschule. Wegen seiner Länge sollte dann allerdings auch etwas mehr Zeit dafür eingeplant werden. Lehrer können SuS ein alternatives Ende, einen Tagebucheintrag oder einen Brief aus der Perspektive eines der Tiere schreiben lassen. Dabei werden insbesondere Einheiten wie Gefühle thematisiert und abgedeckt. In diesem Sinne kann auch das Thema Akzeptanz bzw. Selbstliebe besprochen werden. Kinder können über ihre eigenen Problemzonen nachdenken und reden. Sie können so darüber sinnieren, was an ihren Problemzonen besonders ist und was sie an ihnen positiv zu erkennen geben.

Das Buch wurde mir als Rezensionsexemplar vom FISCHER Sauerländer Verlag zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür!

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